Wildes Brot auf Reisen: INTERNORGA
Nicht enttäuscht sein, diesmal gibt es kein Rezept…noch nicht.
Mein Koch- und Hoteliersfreund Frank hat mich zur INTERNORGA nach Hamburg mitgenommen, eigentlich kommen da nur Fachleute hin…
Die INTERNORGA ist die Fachmesse für die Gastronomie schlechthin. Vom Kartoffelschälmesser über die Friteuse mit einem Fassungsvermögen von 150l Frittieröl bis zur Nudelkochstrasse für tausende Portionen gleichzeitig gibt es da alles und alles mögliche zu sehen und zu erwerben. Auch Servierroboter, die durch die Gänge fahren und sich wie eine Katze über einen Streichler freuen und Bierzapfarme, die Gläser spülen, füllen, vor dem Gast abstellen und das leere Glas auch wieder abräumen. Pizzaöfen, Knetmaschinen, die neuesten Cocktails und Trends bei Geschirr, Gläsern und Hoteleinrichtungen. Der Lebensmittelgroßhandel ist ebenso vertreten wie kleine Start ups mit durchaus witzigen Ideen. Automaten, die mit Dampf Vollei zu etwas aufschäumen, das als Rührei angeboten wird und Mischungen aus Gemüseproteinen, die als „egless Rührei“ verkauft werden. Kochvorführungen, Kaffeetastings und Tanzparties. Meine Aufzählung ist bruchstück- und lückenhaft, die Masse und Vielfalt an Eindrücken ist mehr als überwältigend und kaum zu verarbeiten.
https://www.internorga.com/info/messe/impressionen?utm_medium%20=email&utm_source=newsletter&utm_campaign=in22_34_22-05-04_de_bes
Die Auswahl an Knetmaschinen in allen Größen und Varianten war interessant – ich bleib aber bei meinen Assistentinnen. Außerdem habe ich einen sehr gut sortierten Stand mit Haushaltswaren gefunden, der auch Backzubehör in reichlicher Auswahl anbot, u.a. Plätzchenausstecher in allen denkbaren Formen. Der Hobbybäckerbereich ist aber nicht unbedingt vertreten. Eher Zulieferer im Conveniencebereich, die vorgebackene Backwaren, die dann die ganze Bandbreite, vom Baguette über das Partybrot, Frühstücksbrötchen, Brezeln, Croissants bis hin zu Macarons, Torten und Törtchen, im Angebot haben. Eher nichts für mich, dachte ich. Bis ich zu einem sehr ansprechend aufgemachten Stand einer französischen Firma kam, die auch Conveniencegebäck anbietet. Die dort ausgestellten Brote waren optisch so ansprechend, das ich mir das genauer angesehen habe. Das Gespräch mit dem Standleiter ergab dann, dass die Firma tatsächlich zwar Convenienceprodukte herstellt und vertreibt, aber nach alter Väter Sitte nur mit Mehl, Wasser, Sauerteig und Salz und viel Handarbeit produziert. Eines der dort ausgestellten Brote hatte es mir von der Optik her sofort angetan und es schmeckte auch hervorragend.
Nachdem ich wenige Tage zuvor eine Lieferung Gelbweizenmehl 550 erhalten hatte, die eigentlich für Baguette vorgesehen war, hab ich mich sofort umentschieden. Aus diesem Mehl wird „la pochette jaune“. Der erste Versuch war schon ganz vielversprechend, wenn ich mit der Form noch ein wenig näher am Original bin, gibt es auch das Rezept…
Den ultimativen Butter- und Honigtest hat es jedenfalls schon mal bestanden.
1 thought on “Wildes Brot auf Reisen: INTERNORGA”
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Dein Bericht über das Brot hat mich sehr angesprochen. Bin Hobby Brotbäckerin seit 20 Jahren und immer für leckere Brote und Rezepte zu haben. Hab auch schon ein Thermomix Rezept nach meinen Vorstellungen verändert, das ich zu allen Festivitäten mache und jedem schmeckt.
Viele Grüße Renate Lutz