Brioche zum Träumen
In dem kleinen Dorf im Süd-Westen unserer Republik, in dem ich vor vielen Jahren wohnte, gab es eine kleinwinzige Bäckerei. Mittags um 11:00 war alles ausverkauft, wer samstags frische Brötchen haben wollte, mußte schon viel früher aufstehen. Kuchen war nicht sein Metier, aber der Zopf und die Nußhörnchen waren zum Niederknien. An diese Backwaren erinnert mich das Briocherezept aus dem wir im Backkurs bei Dietmar Kappl diverse Köstlichkeiten hergestellt haben. Nußstriezel, Mohnschnecken, Buchteln… der pure Teig war schon sensationell, nicht nur geschmacklich sondern auch in der Verarbeitung. Damit auch das Treibmittel in mein Konzept passt, habe ich das Ganze mal auf Fermentstarter umgebaut und damit eine wunderbar wattig-flaumige und langfasrige Brioche zuwege gebracht. Die Teigmenge reicht für 2 kleinere Kastenformen.
Vorteig
210g Starter TA 150
210g Dinkelmehl 630
105g Milch
Zutaten verkneten und ca. 3 Stunden bei 30° gehen lassen.
Hauptteig
525g Vorteig
650g Dinkelmehl 630
200g Ei (bestehend aus 2 ganzen Eiern und 4 Dottern, ggf mit Eiklar ergänzen)
250g Butter
100g Zucker
25g Salz
75g Sahne
0,5g Vanille gemahlen
Alle Zutaten bis auf die Butter zu einem homogenen Teig mischen. In diesem Stadium ist der Teig noch sehr fest. Starter und restliche Zutaten haben wenig Neigung sich zu verbinden und zeigen sich unter Umständen etwas störrisch, lasst Euch davon nicht beeindrucken. Auf die nächsthöhere Stufe schalten und die weiche aber nicht flüssige Butter esslöffelweise unterkneten. Der Teig soll glatt und geschmeidig sein, sich vom Schüsselboden lösen und darf nicht mehr kleben. In eine geölte, rechteckige Teigwanne geben, abdecken und 90 Minuten bei 28°-30° gehen lassen.
Den Teig auf die Arbeitsfläche kippen und zu einem gleichmäßig dicken Rechteck zurecht ziehen. Von der langen Seite zu einem Zylinder aufrollen und in 6 gleiche Stücke teilen. Teigstücke so in die Kastenform legen, dass die Schnittflächen zu den langen Seiten der Form zeigen. Kastenformen mit einer Plastikhaube abdecken und über Nacht bei Raumtemperatur gehen lassen. Das Volumen soll sich nahezu verdoppeln. Brioche an der Oberfläche mit Eigelb einstreichen, Eistreiche antrocknen lassen. Backofen auf 180° Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Backzeit beträgt etwa 60 Minuten, die Temperatur nach 30 Minuten ggf. auf 165° reduzieren, falls die Oberfläche zu stark bräunt.
Die Brioche schmeckt pur schon sehr fein, mit Sauerkirschkonfitüre ist sie einfach nur traumhaft.
9 thoughts on “Brioche zum Träumen”
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Hallo Irmgard,
im Vorteig schreibst du einfach Mehl, hast du da auch Dinkelmehl oder Weizenmehl genommen?
Grüße vom Hansi
Hallo Hansi,
hast mich wieder erwischt, danke für den Hinweis.
Dinkelmehl 630 (in meiner Backstube wird, mit Ausnahme von Kamut, kein Weizen verarbeitet), hab das Versäumnis bereits korrigiert.
Na ich wieder 😉
Das der Teig störrisch ist, ist etwas untertrieben, ich hatte erhebliche Mühe. Trotz weiterer Zugabe von Sahne, wollte es anfänglich überhaupt nichtzusammen kommen. Leider haben sich kleine feste Klümpchen gebildet, die ich aber erst am Ende des Knetens entdeckt habe. Nun mal sehn, wie das nun auswirken wird. Ich werde berichten!
der braucht definitiv viel Geduld und Zuwendung, es heisst ja auch „der“ Teig…
Hast Du die Eimenge abgewogen?
Habe ich abgewogen, alles nach Rezeptanweisung!
Zuwendung ist immer gut 😉
Hallo,
Ich wollte fragen was 210 g Starter nach TA 150 sind?
LG
schau mal da:
http://wildes-brot.de/f-wie-fermentstarter/
Starter ist ein ganz milder Sauerteig mit einem Verhältnis Mehl zu Flüssigkeit von 2:1.