Pita

Pita

Eigentlich ist es viel zu heiß zum Essen und erst recht, um etwas zu Essen zu machen…also ist möglichst wenig Aufwand gefragt.
Jetzt stand da ein Pfefferminzblütenhefewasser rum, das laut und vernehmlich danach verlangte verbacken zu werden. Der Duft, der beim Öffnen aus der Flasche kommt ist unbeschreiblich minzig, ein richtiger kleiner Frischekick. Entstanden ist es, weil ich die Pfefferminze im Hochbeet kappen musste, damit da nächstes Jahr auch noch was anderes wachsen kann und ich es einfach zu schade fand, die Blüten wegzuwerfen.
Aber, was passt zu Pfefferminze? Hmmm, da gibt es doch diesen unglaublich leckeren orientalischen Dip aus Joghurt, Öl, Zitrone, Knoblauch und Minze, der passt so ziemlich überall dazu und gefüllte Pita habe ich schon ewig keine mehr gemacht.

 

Vorteig

150g Dinkelmehl 630
75g Hefewasser
Mehl und Hefewasser gründlich verkneten, etwa 3 Stunden anspringen lassen. Der Vorteig kann dann direkt weiterverarbeitet oder bis zu 48 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden.

 

Hauptteig

225g Vorteig
350g Dinkelmehl 630
225g Wasser
12g Salz
20g Olivenöl
Cumin ganz (Kreuzkümmel) und Nigella ganz (Schwarzkümmel) zum Bestreuen

 

Vorteig, Mehl und Wasser homogen mischen, 45 Minuten zur Autolyse stehen lassen. Salz zugeben und so lange kneten, bis sich der Teig vom Schüsselboden löst. Öl in 4-5 Portionen unterkneten. Den Teig in eine geölte Teigwanne geben und einmal dehnen und falten. Den Teig für etwa 2,5 Std bei 28°-30° gehen lassen, nach 30 und 75 Minuten nochmal dehnen und falten, dann für 12-36 Stunden bei 5° im Kühlschrank lagern.

Den Teig auf eine mit Roggenmehl bemehlte Arbeitsplatte kippen, in acht Portionen zu ca. 100g teilen und diese rund wirken, 20 Minuten abgedeckt entspannen lassen. Dann mit einem Rollholz, meines ist ein auf die für mich passende Länge zurecht gesägter und geölter Besenstiel, zu runden, ca 1cm dicken Fladen ausrollen, dabei wenig Druck ausüben. Die Fladen auf mit Dauerbackfolie ausgelegte Lochbleche geben, abgedeckt bis zur vollen Gare gehen lassen, das dauert etwa 45-60 Minuten.

Backofen auf 260° (MANZ oben 260° unten 200°) vorheizen, Fladen mit Wasser besprühen und mit Cumin und Nigella bestreuen. Mit kräftigem Schwaden einschiessen, Schwaden nach 7 Minuten ablassen und die Pitabrote noch weitere 3-5 Minuten backen. Sie sollen nur leicht gebräunt und nicht sehr knusprig sein.

Wenn alles gut gegangen ist, haben sie sich in der Mitte schön nach oben gewölbt und einen Hohlraum zum Füllen gebildet. Da packt man rein, worauf man Lust hat. In meinem Fall waren das gegrilltes Kachelfleisch, der oben erwähnte Knoblauchdip, Salat, Gurke und Tomate. Und im Hintergrund hab ich doch tatsächlich eine feine Pfefferminznote wahrgenommen…



6 thoughts on “Pita”

  • Hallo Irmgard,
    ich habe eine Frage zum Hefewasser: kann ich das auch mit Williamsbirnen machen? Momentan sind sie so reif und süß…. In welchem Verhältnis würdest du das ansetzen? Leider habe ich überhaupt keine Erfahrung mit Hefewasser, möchte es aber doch einmal versuchen.
    Vielen Dank und liebe Grüße
    Ingrid

    • Hallo Ingrid,
      ausser Ananas, Papaya und Kiwi funktionieren auch frische Früchte. Ungeschält zerkleinern, etwa 200-300g Früchte, 20-50g Zucker, wenn Du hast Rohrohrzucker und 500ml Wasser in ein breithaltiges Gefäß geben. Viele nutzen Plastikflaschen, weil es da keine Splitter gibt, sollten sie reissen. Das Hefewasser kann sehr hohen Druck erzeugen, es gibt auch spezielle Gärbehälter. Die Plastikflaschenbenutzer sagen, das Hefewasser sei fertig, wenn die Flasche auf Druck nicht mehr nachgibt. Ich benutze ein 1l-Bügelglas, damit hatte ich bislang keine Probleme, das muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Die ganze Mischung kräftig durchschütteln und dann 3-5 Tage bei mindestens 25° stehen lassen, ab und an wieder schütteln und ggf. etwas Gas ablassen. Es wird irgendwann anfangen Bläschen zu bilden und es setzt sich ein weißlicher Bodensatz ab, das ist die Hefe. Wenn Du das Glas öffnest, Gas zischend entweicht und es süßlich-gärig und leicht alkoholisch riecht, ist es gut. Polish setzt Du dann im Verhältnis 1:1, mit Mehl und Hefewasser an. Das Hefewasser wird leicht aufschäumen, wenn Du es zum Mehl gibst. Den Rest des Wassers stellst Du mit den Früchten in den Kühlschrank und fütterst es bei Bedarf, solange du noch Birnen hast auch damit, später nur noch mit Zucker oder eben Trockenfrüchten. Ich habe auch Hefewasser mit Holunderblüten, mit Gänseblümchen, mit Rosenblüten, mit Früchten der Felsenbirne, mit Holunderbeeren, mit getrockneten Feigen und mit Tomaten in Gebrauch. Gutes Gelingen!
      Grüße
      Irmgard

    • LM wird normalerweise mit einer TA von 150 geführt (2 Teile Mehl, 1 Teil Wasser). Wenn das bei Dir auch so ist kannst Du einfach 225g LM statt des Hefewasservorteiges nehmen. Ist das Mischungsverhältnis ein anders, musst du das bei der Wassermenge im Hauptteig berücksichtigen.

  • Ich backe sehr gerne mit meinem Holunderblütenhefewasser. Klappt bis jetzt gut. Wie kann ich das Hefewasser auffrischen? Holunderblüten gibt es ja nur im Mai/Juni. Kann man dazu Zitronenschale (Bio) oder Gänseblümchen nehmen? Wie lange halt sich das Hefewasser eigentlich ohne Auffrischung im Kühlschrank?

    • Hefewasser kann man mit Zucker auffrischen, am besten geht der normale, weiße Haushaltszucker. Was aus wunderbar funktioniert, isind Schalen von Bioäpfeln. Gänseblümchen bringen einen ganz wunderbaren Duft in das Hefewasser, unbedingt probieren! Wie lange sich das Hefewasser hält, hängt davon ab, wie aktiv es ist. Wenn mein Hefewasser länger im Kühlschrank war, mache ich erst einen Test mit einer kleinen Menge Mehl, ehe ich den Teig ansetze. Fällt der nicht mehr zufriedenstellend aus, muss gefüttert werden.

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